Samstag, 23. März 2013
Treffen des LAK Shalom Bayern
hiermit laden wir euch zum Treffen des LAK Shalom Bayern ein.
Das Treffen findet am Sonntag, den 31. März im Büro(http://goo.gl/maps/ChlTC) in Nürnberg statt und beginnt um 14 Uhr. Wenn ihr kommen wollt und euch gemeinsam mit uns gegen Antisemitismus, Antizionismus, Antiamerikanismus oder regressiven Antikapitalismus engagieren wollt schreibt bitte vorher eine kurze Mail an shalom.bayern@googlemail.com, damit wir wissen wie viele Leute kommen.
Mit solidarischen Grüßen,
LAK Shalom Bayern
Mittwoch, 2. Januar 2013
Der vergessene Kommunistenrabbi - zum 200. Geburtstag von Moses Hess
Unter dem Titel: "Der vergessene Kommunistenrabbi - zum 200. Geburtstag von Moses Hess" luden die Theoriezeitschrift EXIT! Krise und Kritik der Warengesellschaft, Haskala Bayern (Plattform gegen Antisemitismus) und der LAK Shalom der Linksjugend ['solid] Bayern zu einem Vortrag mit Diskussion ins selbstverwaltete Jugendhaus Erlangen.
Etwa 40 Interessierte folgtem im gut gefüllten Raum dem halbstündigem Vortrag von Dr. Udo Winkel, einem Redakteur der Theoriezeitschrift EXIT! Die nachfolgende Diskussion wurde wegen akustischer Probleme nicht mit aufgenommen. Besonders erfreut waren wir über die Anwesenheit von Roswitha Scholz, der Witwe des unlängst verstorbenen Nürnberger marxistischen Philosophen und streitbaren Linken Robert Kurz. Roswitha Scholz wurde besonders bekannt durch das von ihr während ihrer Zugehörigkeit zur Gruppe Krisis veröffentlichte Theorem der Wert-Abspaltung
Um Moses Hess ist es still geworden, seine Werke sind vergriffen und bestenfalls noch antiquarisch zu erwerben. Das sah vor dreißig Jahren noch etwas anders aus. Im Zuge der Beschäftigung mit Marx und seinen theoretischen Voraussetzungen seit der Studenten- bewegung war der Linkshegelianismus und frühe Kommunismus und damit auch Moses Hess wiederentdeckt worden. Seine Schriften wurden neu aufgelegt, Arbeiten über ihn verfasst und er wurde in Kompendien gewürdigt. Dass er erneut in Vergessenheit geraten ist, sagt viel über die heutige Marxrezeption aus. Hess war nicht nur der erste deutsche Kommunist, der wesentlich dazu beitrug, dass Marx sich vom Linkshegelianismus loslöste, sondern auch der Vorläufer eines sozialistischen Zionismus.
Hess' wichtigste Werke sind:
- Sozialismus und Kommunismus (1842)
- Die Philosophie der Tat (1843)
- Über das Geldwesen (1845)
- Rom und Jerusalem (1862), eine Grundlegung des späteren Zionismus. Leipzig: Eduard Mengler
- Moses Hess Jüdische Schriften. Hrsg. und eingeleitet von Theodor Zlocisti. Leo Lamm, Berlin 1905
Einige Schriften sind digitalisiert einsehbar (siehe google books), andere antiquarisch zu erwerben, z.B. via ZVAB. Insbesondere Rezensionen aus den 60/70ger Jahren sind noch antiquarisch erhältlich.
Überzeugter Jude, Zionist und Mitkämpfer von Karl Marx für Sozialismus und Emanzipation der Arbeiter. Reihe: Seniorenklub im Karl-Liebknecht-Haus
Mit Referent: Prof. Dr. Heinrich Fink, Moderation: Moderation: Elfriede Juch
Rätekommunistische und anarchistische Kritik am Antisemitismus von links
Sowjetunion, sprach sie jedoch kaum öffentlich an. Das passierte erst 1937, während der Moskauer Schauprozesse, in seinem postum veröffentlichten Text “Thermidor und Antisemitismus”. In ihren
Reiseberichten aus Sowjetrußland zitierten die US-amerikanische Anarchistin Emma Goldman und ihr Lebensgefährte Alexander Berkman aus Gesprächen mit Jüdinnen und Juden über eine neue Form der
Judenfeindschaft. Diese Berichte waren nicht einstimmig: Manche waren den neuen Machthabern dankbar, andere sprachen hingegen von “stillen Pogromen”. Ein Jude erklärte Goldman und Berkman, der Bolschewismus
habe “die antisemitische Einstellung der Massen verstärkt”. Der Vortrag rekonstruiert die Motive, warum Berkman, Goldman, Alexandra Ramm-Pfemfert, Franz Pfemfert und Trotzki etwas kritisierten, was vielen anderen innerhalb der kommunistischen Linken nicht einmal auffiel.
-> Vortrag anhören
Dienstag, 30. Oktober 2012
Linke, Nahostkonflikt, Antisemitismus
Wegweiser durch eine Debatte. Eine kommentierte Bibliografie von Peter Ullrich, Reihe «Analysen»
Download: http://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Analysen/Analyse_Linke-u-Nahostkonflikt.pdf
Mittwoch, 29. Februar 2012
Beate for Bellevue!
Es ist äußerst beunruhigend, dass Schwarz-Gelb-Grün-Rot mit Gauck einen Kandidaten aufstellen, der mit seiner Trivialisierung des Nationalsozialismus mit dafür sorgt, dass Geschichtsrevisionismus und Schuldabwehr in der deutschen Gesellschaft weiter salonfähig gemacht werden. Die Gleichsetzung von NS-Ideologie und Sowjetkommunismus – wie in der von Gauck unterstützten „Prager Erklärung“ – ist Grundlage dafür, die Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands zu relativieren. So kann die Besonderheit des Vernichtungsantisemitismus, die Singularität von Auschwitz, jedoch nicht begriffen werden. Seine Unterstützung für das revanchistische Zentrum gegen Vertreibung in Berlin ist nicht hinnehmbar, weil damit die Gefahr besteht, den Vernichtungskrieg Deutschlands in Osteuropa als Ursache für die heutige Oder-Neiße-Grenze und die Umsiedlung der Deutschen zu vernachlässigen. Ein solches Geschichtsbild tragen wir nicht mit!
Beate Klarsfeld hingegen hat mit ihrem handfesten Engagement dafür gesorgt, dass das NS-Erbe Deutschlands nicht vergessen wird. Ihre historische Ohrfeige gegen Altkanzler Kurt Georg Kiesinger, der von 1933 bis 1945 Mitglied der NSDAP war, ist hierfür symbolisch. Als Nazijägerin sorgte sie dafür, dass untergetauchte NS-Persönlichkeiten nicht straflos davonkamen. Gerade in Zeiten des Rechtsterrorismus, des anwachsenden Rassismus und der immer wieder in Teilen der deutschen Bevölkerung aufkommenden Forderungen nach einem Schlussstrich unter den deutschen Verbrechen ist Klarsfeld eine hervorragende Alternative zu Gauck. Auch die bisherige Ablehnung von Rot-Grün und Schwarz-Gelb, Beate Klarsfeld auf Vorschlag der LINKEN das Bundesverdienstkreuz zu verleihen, lässt den nötigen Respekt für ihre Lebensleistung vermissen.
Ihre konsequente Solidarität mit Israel hat für uns Vorbildcharakter. Sie ist Ausdruck des Bewusstseins für den grauenhaften Vernichtungsantisemitismus des nationalsozialistischen Deutschlands und wie zu verhindern ist, dass sich ähnliches ereigne. Israel ist die zum Staat gewordene Konsequenz aus Auschwitz.
Beate Klarsfeld hat unsere volle Unterstützung. Wir wünschen ihr viel Erfolg in der Bundesversammlung und rufen alle Wahlfrauen und -männer von Piraten, SPD und Grünen – insbesondere Mitglieder der Jusos und Grünen Jugend – dazu auf, sie zur Bundespräsidentin zu wählen.
http://bak-shalom.de/index.php/2012/02/28/beate-for-bellevue/
Weiterführende Links:
Beate Klarsfeld for Bellevue | Facebook Fanseite
Beate Klarsfeld kandidiert | Neues Deutschland (28.02.12)
»Meine Kandidatur ist ein Signal« | Jüdische Allgemeine (28.02.12)
Klarsfeld: “Mein Thema ist Antifaschismus” | publikative.org (28.02.12)
Kulturzeit Gespräch: Beate Klarsfeld | Kulturzeit auf 3sat (27.02.12)
Deutsche, Nichtjüdin, Kämpferin | taz (27.02.12)
Gauck und der Holocaust | taz (22.02.12)
Zuroff: Gaucks Kandidatur “extrem beunruhigend” | publikative.org (21.06.10)
Sonntag, 8. Januar 2012
Gegen linke Solidarität mit den Schlächtern von Syrien und Iran!
http://bak-shalom.de/index.php/2012/01/08/gegen-linke-solidaritat-mit-den-schlachtern-von-syrien-und-iran/
Der Bundesarbeitskreis (BAK) Shalom der Linksjugend Solid kritisiert aufs Schärfste den Appell „Kriegsvorbereitungen stoppen! Embargos beenden! Solidarität mit den Völkern Irans und Syriens!“ und fordert alle Unterzeichner/innen aus der Linkspartei auf, ihre Unterschrift sofort zurück zu ziehen.Die Souveränität Syriens und Irans liegt nicht bei dem Regimen von Assad und den Ayatollahs, sondern bei den Menschen. Sie sind es, die ihre Rechte einfordern.
Entgegen der Einschätzung des Appells sind es nicht die NATO, die USA oder Israel, die einen Bürgerkrieg in Syrien anfachen, sondern das syrische und iranische Regime, die auf diese Weise mit aller Brutalität versuchen, einen Keil zwischen die Aufständischen zu treiben. Beide Regime gehen dabei mit unglaublicher Brutalität gegen die eigene Zivilbevölkerung vor, z.B. mit gezielten Tötungen durch Scharfschützen, die sogenannte „Abschussquoten“ zu erfüllen haben.
Der Appell fordert zudem das Prinzip der Nichteinmischung in syrische sowie iranische Angelegenheiten und richtet diese Forderung an den Westen. Richtig wäre es jedoch, den Westen für die viel zu lange Zusammenarbeit mit Iran und Syrien zu kritisieren! Es ist das iranische Regime und die vom Iran aufgerüstete Terrororganisation Hisbollah, die innerhalb Syriens operieren, um die Aufständischen zu stoppen!
Es ist schlichtweg zynisch, sich über die erfolgreichen Regimewechsel in Tunesien und Ägypten zu freuen, diesen aber den Menschen in Syrien vorzuenthalten – nur weil das Regime gegen die USA ankämpft. Die LINKE muss Schluss machen mit ihrem Antiamerikanismus! Es ist das gleiche Ressentiment, das auch Assad und die Ayatollahs nutzen, um ihre Herrschaft nach innen auf Kosten aller Freiheitsliebenden abzusichern. Mit plumpem Hass auf Amerika und Israel versuchen die Regime vom Terror gegen die eigene Bevölkerung abzulenken.
Wir – die Mitglieder des BAK Shalom – freuen uns über jede schlaflose Nacht Assads sowie Ali Chameneis und seinen Handlangern im Iran und hoffen, dass ihre Regime so schnell wie möglich zusammenfallen werden.
Zum Weiterlesen:
Arabischer Frühling & die Linke. Position des BAK Shalom zur aktuellen Situation in den arabischen Ländern | Grundsatzposition des BAK Shalom zu ‘Arabischen Frühling’ (06.06.2011)
Solidarität mit den Despoten | Kritik am Aufruf vom linken Onlinemagazin Potemkin (05.01.2012)
Mittwoch, 4. Januar 2012
Seminar 2012 "Kritik des Antisemitismus"
Autonomes Seminar an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU): "Kritik des Antisemitismus" während des Wintersemesters 2011/12 jeden Dienstag von 17:45 - 19:30 Uhr Raum: 00.4, PSG, Zugang über Hindenburgstraße 91054 Erlangen
Anmeldung erwünscht! Kontakt: autonomesseminar[ät]gmx.de
Dieses Semester (WS 11/12) wollen wir uns im Autonomen Seminar der Thematik „Kritik des Antisemitismus“ widmen.
Dienstags, 18:00 – 19:30 Raum 00.4, PSG, Hindenburgstraße
Laut einer Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2003 neigen 23 % der Deutschen zu offen antisemitischen Meinungen. 28 % meinen, die Juden hätten zu viel Einfluss in der Welt, 36 % sind der Auffassung, die Juden zögen aus der Massenvernichtung Vorteile und 61 % finden, man solle endlich einen Schlussstrich unter die deutsche „Vergangenheit“ ziehen. Dass die Notwendigkeit radikaler Kritik des Antisemitismus nach wie vor gegeben ist, zeigen jedoch nicht nur die Ergebnisse derartiger empirischer Untersuchungen. Der Antisemitismus, wesentlich ein gesellschaftlich Unbewusstes, scheint hier und da, in dieser oder jener Debatte auf, äußert sich jedoch selten direkt und unmittelbar als der Judenhass, der er ist. Wenn die bundesdeutsche Öffentlichkeit Michel Friedman als „schmierig“, „lüstern“ oder „pervers“ sich imaginiert oder aber der sozialdemokratische Chefgenetiker Thilo Sarrazin bewundernd von der hohen Intelligenz der Juden zu berichten weiß; wenn aber auch der allseits beliebte Kabarettist Georg Schramm vor Stuttgart 21-GegnerInnen von den „Geldverleihern“ erzählt, die einem „dreckigen Handwerk“ nachgingen, welches ein „ehrbarer Christ gar nicht ausüben wollte“ und an deren „Fäden weltweit das marode System zappelt“, dann kommt hier nur die Spitze des Eisbergs antisemitischer Ressentiments und Projektionen zum Vorschein, natürlich selten ohne das obligatorische „Ich bin kein Antisemit, aber…“. Es handelt sich also beim Hass auf die Juden um ein tief in der bürgerlichen Gesellschaft verwurzeltes Syndrom, das sich sowohl als ökonomisch-sexualpathologische Projektion im „klassischen“ Antisemitismus, als auch in staatsfetischistischer Form als „Antizionismus“ darzustellen vermag. Dieses Phänomen entspringt – auf Bildern und Motiven des christlichen Antijudaismus aufbauend – der warenproduzierenden Gesellschaft, stellt jedoch zugleich eines ihrer konstitutiven Momente dar. Somit ist dem antisemitischen Wahn auch nicht beizukommen, indem man ihn als bloßes Vorurteil bekämpft. Und das schon gar nicht nach Auschwitz, welches selbst zum Motiv eines sekundären Antisemitismus geworden ist, den die Band „Bonfire“ auf einem Konzert in ihrer Ansprache zum Song „I want to be proud of my country“ in seltener Offenheit zum Ausdruck bringt: „Vielleicht begebe ich mich jetzt auf ein Glatteis. […] Aber ich glaube trotzdem, dass mit unserer Vergangenheit, der Vergangenheit Deutschlands und Juden, immer noch sehr viel Geld gemacht wird.“ Im autonomen Seminar des Wintersemesters 2011/2012 sollen einige gesellschafts-theoretische Ansätze einer Kritik des Antisemitismus vorgestellt werden. Begonnen wird mit Horkheimers und Adornos Text „Elemente des Antisemitismus“ aus der Dialektik der Aufklärung, der thesenhaft versucht, die Ursprünge des Antisemitismus in ihren einzelnen Facetten herauszuarbeiten. Eine Sitzung wird Detlev Claussens Text „Grenzen der Aufklärung“ in Anspruch nehmen, der sich vornimmt, die Ausführungen Horkheimers und Adornos historisch zu konkretisieren. Im weiteren Verlauf des Seminars wird mit Ernst Simmel und Rolf Pohl gesondert auf psychoanalytische Ansätze der Antisemitismusforschung eingegangen. Mit Moishe Postones Text „Nationalsozialismus und Antisemitismus“ soll zudem ein wichtiger materialistischer Argumentationsstrang der Antisemitismus-Kritik mit Bezug auf Karl Marx vorgestellt werden. Außerdem wird sich eine Sitzung der Frage nach dem Zusammenhang von Antisemitismus und Geschlecht widmen. Zuletzt soll in zwei Sitzungen auf die mit dem Antisemitismus eng verwandten und mit ihm verschränkten Phänomene des Antizionismus und des Antiziganismus hingewiesen werden, denen wir hoffentlich in künftigen Semestern jeweils eigene Seminare widmen können. Die Teilnahme ist selbstverständlich freiwillig. Scheine können keine erworben werden. An dem Seminar können alle InteressentInnen teilnehmen.