Fremdwerbung für unsere Freund_innen von der Gruppe JiGRA (Jugendinitiative gegen Rassimsus & Antisemitismus) aus Regensburg
20.10.2011
Extreme Rechte und völkischer Mainstream in Ungarn
{Karl Pfeifer }
Extreme Rechte und völkischer Mainstream in Ungarn
{Karl Pfeifer }
Neuigkeiten aus Ungarn hört man in den letzten Jahre ungern. Erinnert sei an die Serienmorde an Roma durch extreme Rechte mit Rückendeckung der Bevölkerung , den Einzug der offen antiziganistischen und antisemitischen Partei Jobbik mit 12 % ins Parlament sowie den Wahlsieg der rechtspopulistischen Partei Fidesz unter Ministerpräsident Orban. Schlagzeilen in Deutschland machte auch der Entwuf eines restriktiven Mediengesetzes im Dezember 2010, eher im Stillen vollzieht sich die völkische Außenpolitik sowie die repressive Sozialpolitk Ungarns: Im Mai 2010 hat Ungarn ein Gesetz zur doppelten Staatsangehörigkeit verabschiedet, welches „Auslandsungarn“ die ungarische Staatsangehörigkeit verleiht. Diese Änderung im Staatsangehörigkeitsrecht führt zwangsläufig zu Konflikten mit dem Nachbarland Slowakei, seien doch 10% der slowakischen Staatsbürger nach völkischen Verständnis „Magyaren“. Ebenso um staatliche Beschäftigungprogramme, in welchen hauptsächlich Roma zu härtester körperlicher Arbeit unter miserablen Bedingungen gedrängt werden, ist es eher ruhig.
Der Vortrag soll einen Überblick über die Geschichte, Entwicklung und Gegenwart rechter und völkischer Bewegungen in Ungarn geben.
17.11.2011
Antisemitismus und Antizionismus von links: Die KPD der Weimarer Republik und die SED in der frühen DDR
{Olaf Kistenmacher}
Antisemitismus und Antizionismus von links: Die KPD der Weimarer Republik und die SED in der frühen DDR
{Olaf Kistenmacher}
Die Haltung der kommunistischen und sozialistischen Parteilinken ist von einer eigentümlichen Zweideutigkeit gekennzeichnet: Einerseits bekämpften sie Judenhass und judenfeindliche Parteien. Andererseits fanden sich in der Weimarer Republik wiederholt antisemitische Aussagen in der Presse der KPD, und in der DDR wurden unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg Jüdinnen und Juden als angebliche „zionistische Agenten“ verfolgt. Der Vortrag rekonstruiert die Entwicklungsgeschichte dieses Antisemitismus von links, der sich zwar wesentlich vom Judenhass der Nationalsozialisten unterscheidet, aber zur staatlichen Verfolgung von Jüdinnen und Juden geführt hat. „Juden“ bzw. „Zionisten“ wurden in parteioffiziellen Veröffentlichungen immer wieder als Vertreter des Kapitals und der herrschenden Klasse dargestellt. Entsprechend unterstützte die Kommunistische Internationale den Zionismus nicht – anders als andere Nationalbewegungen. Vielmehr setzte die KPD den Zionismus bereits Ende der 1920er Jahre mit dem Nationalsozialismus gleich und begrüßte 1929 ein Pogrom in Palästina, bei dem über hundert Jüdinnen und Juden ermordet wurden.
Vor dem Hintergrund eines bis heute virulenten Antizionismus und Antisemitismus auch in Teilen der Linken erscheint ein Rückblick auf die Entstehung und Geschichte notwendig.
15.12.2011
Entsorgte Religionskritik, unverstandener Antisemitismus und weitere linke Schwierigkeiten im Umgang mit dem antimuslimischen Ressentiment”
{Markus Mersault und Lothar Galow-Bergemann}
Entsorgte Religionskritik, unverstandener Antisemitismus und weitere linke Schwierigkeiten im Umgang mit dem antimuslimischen Ressentiment”
{Markus Mersault und Lothar Galow-Bergemann}
Die einen glauben, der neue Antisemitismus heiße Islamophobie, die anderen, dass sich im Moslemhass nur der althergebrachte Rassismus verberge. Einige empfinden Kritik an islamischen oder islamistischen Zuständen als Verletzung der Menschenwürde, andere betreiben nicht Religionskritik, sondern einzig Islamkritik. Wie hat eine emanzipatorische Kritik an rassistischen und antimuslimischen Ressentiments ebenso wie an Begriffslosigkeit, unverstandenem Antisemitismus und Kulturrelativismus auszusehen, ohne die Kritik der Religion und die Kritik an fundamental-religiösen Zuständen gleich mit zu entsorgen?
Diesen scheinbar schwierigen Fragen wollen wir uns annehmen, erscheint dies aufgrund überwiegend ideologisch motivierter Positionierungen zum Thema notwendig.
19.01.2012
“Deutschlands Stoßtrupp” – Der BdV in der deutschen Nachkriegsgeschichte
{Erich Später}
“Deutschlands Stoßtrupp” – Der BdV in der deutschen Nachkriegsgeschichte
{Erich Später}
Im Bund der Vertriebenen (BdV) und seinen Mitgliedslandsmannschaften waren seit der Gründung viele hochrangige NSDAP- und SS-Mitglieder in führender Stellung aktiv. Diese Täter, die sich in einem Opferverband zusammenschlossen, da sie laut Eigeneinschätzung in der „Charta der deutschen Heimatvertriebenen“ die „vom Leid dieser Zeit am schwersten Betroffenen“ waren, konnten nicht zuletzt wegen der Bemühungen des BdV in die neue Bundesrepublik integriert werden. Die aktive Zeit der NS-Täter im BdV ist heute vorüber, die von ihnen maßgeblich mitgestalteten Formen des Erinnerns und Gedenkens wirken jedoch bis heute fort. Die im Jahr 2008 vom deutschen Bundestag beschlossene Dauerausstellung im Berliner „Deutschland-Haus“, deren Fokus auf dem „Leid der deutschen Vertriebenen“ liegen soll, ist ein aktuelles Beispiel hierfür.
Im Vortrag soll sowohl die Geschichte als auch die aktuelle Politik des BdV beleuchtet werden.
Im Vortrag soll sowohl die Geschichte als auch die aktuelle Politik des BdV beleuchtet werden.
16.02.2012
Vom Rassismus der Machteliten – Der Versuch einer vorläufigen Bilanz der Sarrazin Debatte
{Jörg Kronauer}
Vom Rassismus der Machteliten – Der Versuch einer vorläufigen Bilanz der Sarrazin Debatte
{Jörg Kronauer}
Die Veröffentlichung des Buches „Deutschland schafft sich ab“ durch das SPD-Mitglied und ehemalige Vorstandsmitglied der Bundesbank Thilo Sarrazin, sowie die massive Schützenhilfe für dessen Thesen durch Teile der deutschen Presselandschaft, hat es mal wieder offensichtlich gemacht: Es gibt in Deutschland ein Problem mit Rassismus auch jenseits des rechten Randes. Das Gerede von „Kopftuchmädchen“ produzierenden, faulen und dummen Muslimen stieß auf derlei viel Zustimmung, dass populistische Parteien rechts der Union sich Hoffnungen auf die Entwicklung politischer Relevanz machten und die SPD sich nicht zu einem Ausschluss Sarrazins aus der Partei durchringen konnte.
Im Vortrag sollen Funktionsweisen der rassistischen Kampagne sowie die Nachwirkungen untersucht werden.
Im Vortrag sollen Funktionsweisen der rassistischen Kampagne sowie die Nachwirkungen untersucht werden.
01.03.2012
Antiziganismus und Ausnahmezustand – Der „Zigeuner“ in der Arbeitsgesellschaft
{Roswitha Scholz}
Antiziganismus und Ausnahmezustand – Der „Zigeuner“ in der Arbeitsgesellschaft
{Roswitha Scholz}
Antiziganismus ist ein weit verbreitetes und virulentes Phänomen, das in den westlichen Gesellschaften tief verankert ist. In nahezu allen Staaten Europas werden Menschen als »Zigeuner« diskriminiert und teilweise verfolgt. Gleichzeitig mangelt es an politischen und theoretischen Analysen, weshalb die Referentin den Versuch einer umfassenderen theoretischen Analyse und Einordnung des Antiziganismus vornimmt. So untersucht sie unter anderem die Parallelen und Differenzen zwischen dem deutlisch besser erforschten Phänomen Antisemitismus und Antiziganismus. Weiter wird die Verfolgung von als „Zigeunern“ indentifizierten Personen im Zusammenhang mit neuzeitlichen Disziplinierungsprozessen im Kapitalismus analysiert und das Bild des „Zigeuners“, welches sowohl von Neid und Sehnsucht als auch Angst und Hass von in kapitalistische Produktionsverhältnisse integrierte Personen geprägt ist, untersucht.
Der Vortrag soll theoretische Grundlagen für eine weitere Auseinandersetzung mit diesem wirkungsmächtigen Ressentiment liefern.
19.04.2012
Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg
{Karl Rössel}
Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg
{Karl Rössel}
Millionen Soldaten aus Afrika, Asien und Ozeanien haben im Zweiten Weltkrieg gekämpft, um die Welt vom deutschen und italienischen Faschismus sowie vom japanischen Großmachtwahn zu befreien. Sowohl die faschistischen Achsenmächte als auch die Alliierten rekrutierten in ihren Kolonien Hilfstruppen und Hilfsarbeiter oftmals mit Gewalt. Hunderttausende Frauen waren Opfer sexueller Gewalt. Rekruten aus den Kolonien mussten sich mit weniger Sold, schlechteren Unterkünften und geringeren Kriegsrenten als ihre «weißen Kameraden» zufrieden geben. Weite Teile der Dritten Welt dienten auch als Schlachtfelder und blieben nach Kriegsende verwüstet und vermint zurück. Doch so gravierend die Folgen des Zweiten Weltkriegs in der Dritten Welt auch waren, in der hiesigen Geschichtsschreibung kommen sie nicht vor.
Der Vortrag soll diesen weißen Fleck in der Geschichtsschreibung des Zweiten Weltkriegs beleuchten und zu einer Auseinandersetzung mit den Folgen anregen.
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